Die Entscheidung für den Einbau hochwertiger Holzfenster darf auch heute noch als mutig bezeichnet werden. Denn zahlreiche Hausbesitzer und Wohnungseigentümer lassen sich von Investitionskosten und Pflegeaufwand abschrecken. Dann schlägt nach eingehender Überlegung und Beratung durch den Fachbetrieb das Pendel leider oft für PVC-Fenster aus.
Auf jeden Fall stimmt es: Hochwertige Holzfenster sind anspruchsvoller als andere Fenster-Oberflächen. Allerdings bringen sie auch zahlreiche Vorteile. Beispielsweise toppen die U-Werte der Holzfenster diejenigen der Kunststoff-Varianten. Und auch die Ökobilanz sowie weitere technische Merkmale fallen bei Holzfenstern einfach positiv auf.
Doch keine Angst. Mittlerweile gelten hochwertig beschichtete Holzfenster als unempfindlich. Und auch der Pflegeaufwand hält sich in Grenzen. Dieser Ratgeber informiert über die Voraussetzungen und die Ermittlung der Pflege-Intervalle für Holzfenster.
Achtung! Die richtigen Voraussetzungen müssen vorhanden sein.
Für eine lange Lebensdauer hochwertiger Holzfenster steht der Holzfenster-Fachbetrieb gerade. Dennoch sollten Bauherr und Fensterfirma bereits bei der Planung bestimmte Bedingungen berücksichtigen. Und der vom Bundesverband ProHolzfenster zur Verfügung gestellte „Anstrich-Check“ funktioniert dann, wenn alle Voraussetzungen erfüllt werden.
Die richtige Holzart
Hochwertige Holzfenster müssen aus geeigneten Holzarten gefertigt werden. Hierbei stehen Nadelhölzer, einheimische und tropische Laubhölzer zur Verfügung. Diese werden abhängig von der Beanspruchungsgruppe lasierend oder deckend beschichtet. Über die Ermittlung der Beanspruchungsgruppe informiert der nächste Abschnitt dieser Ausführungen.
- Wer sich vorab informiert und sich für die Planung mit dem Fachbetrieb Zeit nimmt, weiß schon im Vorhinein, wie viel Zeit er für die Pflege seiner Holzfenster aufwenden muss!
Der Aufbau der Beschichtung
Holz ist und bleibt ein natürlicher Werkstoff. Mit allen Vor- und Nachteilen. Beispielsweise reagiert Holz auch im eingebauten Zustand auf die Einflüsse der Witterung. Deshalb gilt es, das Rahmenmaterial bestmöglich zu schützen. Eine industriell hochwertige Fensterbeschichtung schützt das Rahmenholz durch eine Imprägnierung vor Fäulnis oder Bläuepilzen, wenn dies die Holzart verlangt. Der Farbaufbau besteht in der Regel aus drei Schichten.
Holzfenster werden entweder mit Lasur oder deckend beschichtet. Eine industrielle hochwertige Lasur darf höchstens eine UV-Durchlässigkeit von 3 Prozent aufweisen. Andernfalls müsste der Hersteller ausdrücklich darauf hinweisen, dass eine entsprechende Lasur für die hochwertige End-Beschichtung von Holzfenstern geeignet ist.
Die Einbausituation
Fenster können auf verschiedene Arten in die Häuserfassade eingebaut werden. Der Einbau erfolgt entweder zurückgesetzt oder fassadenbündig. Entsprechend verändern sich die Pflegeintervalle. Schließlich wird ein Fenster eher durch die Witterung geschädigt, das nicht durch eine vorspringende Hauswand geschützt ist. Zusätzlich wirkt sich auch der Überstand des Hausdaches auf die Pflegesituation aus. Denn Wind, Nässe und Sonneneinstrahlung wirken auf jedes Element einer Hausfassade ein und damit auch auf Holzfenster.
Die einfache Inspektion
Hochwertige Holzfenster dürfen mit Recht zum Stolz jedes Bauherrn zählen. Denn sie sehen toll aus, strahlen ökologisches Bewusstsein und Wohnlichkeit aus. Holzfenster erhöhen den Wohlfühlfaktor eines Gebäudes. Da sollte den Bewohnern die Zeit nicht zu schade sein, im zweijährigen Abstand die Fenster einer visuellen Kontrolle zu unterziehen. Mit anderen Worten, ein Rundgang durchs Haus mit Blick auf Beschädigungen der Beschichtung am Fenster.
Dazu gehören:
- Kratzer im Fensterrahmenlack
- durch Hagel, Schnee oder andere Witterungseinflüsse beschädigte Stellen
- Eindringen von Feuchtigkeit unter die Beschichtung
Durch das frühzeitige Ausbessern fehlerhafter Stellen am Holzrahmen leistet der Bauherr wirkungsvolle Arbeit zum Erhalt seiner Qualitäts-Fenster.
Die richtige Vorgehensweise zur Ermittlung der Pflege-Intervalle
Mit der Beachtung der oben genannten Voraussetzungen können Sie den Anstrich-Check starten. Dann sind die Ergebnisse belastbar und Sie werden lange Freude an Ihren Holzfenstern haben!
Nun gilt es, einerseits die Beanspruchungsgruppe zu ermitteln. Anschließend lassen sich die Intervalle für eine Instandsetzung feststellen.
Welche Beanspruchungsgruppe gilt für meine Fenster?
Für die Ermittlung der Beanspruchungsgruppe gelten verschiedene Merkmale. Schließlich kommt es darauf an, wie stark verschiedene Wettersituationen einem Fenster zusetzen können.
Zum einen hängt die Beanspruchung davon ab, wie das Fenster eingebaut ist. Andererseits wirkt sich der Dachvorsprung auf die Bewitterung aus. Aber auch die Lage eines Gebäudes. Ein frei stehendes Haus steht den Wettereinflüssen schutzlos gegenüber. Während ein Wohnhaus im dicht bebauten Gebiet, Wind, Regen oder Sonne vergleichsweise weniger ausgesetzt ist. Zusätzlich entscheidet auch die Region, in der ein Gebäude steht, über die Beanspruchungsgruppe. So sind beispielsweise Küsten- oder Gebirgsregionen naturgemäß durch extremere Wettersituationen gekennzeichnet. Im Allgemeinen werden drei Beanspruchungsgruppen unterschieden. Mit anderen Worten, die Rede ist von schwacher, mittlerer oder starker Beanspruchung.
- Von schwacher Beanspruchung spricht man, bis zum dritten Obergeschoss und wenn die Wetterseite nicht freisteht. Allerdings nur bis zu 300 Metern über Normalnull und nicht in Küstennähe.
- Als mittelmäßig beansprucht gelten Gebäude, wenn die Wetterseite freisteht. Aber auch bei Fenstern, die über dem dritten Obergeschoss liegen.
- Stark beansprucht werden Fenster von frei stehenden Gebäuden in Küsten- und Gebirgsregionen.
Basierend auf der Beanspruchungsgruppe lassen sich die Instandsetzungs-Intervalle ermitteln.
Wie oft muss ich meine Fenster behandeln?
Diese konkrete Frage stellt sich jeder verantwortungsbewusste Hausbesitzer. Schließlich hört die Verantwortung nach der bewussten Entscheidung für ökologisch hochwertige Fenster nicht auf. Mit der entsprechenden Pflege lässt sich die Lebensdauer von Holzfenstern verlängern.
An dieser Stelle werden nun alle Faktoren in die Intervall-Planung mit einbezogen.
- die Holzart
- die Art der Beschichtung
- die Beanspruchungsgruppe
Unter Berücksichtigung aller Faktoren kommt eine Tabelle heraus, die zeigt, wie häufig Holzfenster mit der entsprechenden Beschichtung nachbehandelt werden müssen:
Pflegeintervall | Beanspruchungsgruppe | Holzart und Beschichtung
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3 Jahre
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STARK | Nadelholz, lasiert |
4 Jahre
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MITTEL | Nadelholz, lasiert |
5 Jahre
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STARK | Nadelholz, deckend beschichtet und Laubholz, lasiert |
6 Jahre
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SCHWACH | Nadelholz, lasiert |
8 Jahre | MITTEL
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Nadelholz, deckend beschichtet,
Laubholz, lasiert |
STARK | Laubholz, deckend beschichtet
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10 Jahre | SCHWACH | Nadelholz, deckend beschichtet
Laubholz, lasiert |
MITTEL | Laubholz, deckend beschichtet
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10 Jahre oder mehr | SCHWACH | Laubholz, deckend beschichtet |
Über die Art der Pflege und Auffrischung, geeignete Mittel und Werkzeuge informiert unsere Webseite unter http://www.fenster-streichen.de. Allerdings empfehlen wir auch die Rücksprache mit dem persönlichen Fachbetrieb. Denn die Pflegemittel für Holzfenster müssen auf die verwendeten Beschichtungen abgestimmt sein.
Verlängerung der Pflege-Intervalle
Zusätzlich zur regelmäßigen Pflege lassen sich weitere Maßnahmen ergreifen, welche die Pflege-Intervalle verlängern. Dazu gehört zum einen die regelmäßige Reinigung und Pflege der Fensterrahmen. Des Weiteren gibt es Flügelabdeckprofile, Wetterschutzschienen und Alu-Profile, die den stark beanspruchten Wetterschenkel schützen. Informationen und Tipps hierzu lassen sich hier auf https://www.fluegelabdeckungen.de nachlesen.